Die Wechseljahre sind wie ein Überraschungspaket –
man weiß nie, was man bekommt!
Immer wieder stelle ich fest, dass die Begriffe rund um das Thema Menopause und Wechseljahre wild durcheinander genutzt werden. Dies führt manchmal zu Verwirrungen im Gespräch mit Freundinnen oder sogar in der gynäkologischen Sprechstunde. Daher möchte ich mit diesem Blog zur Klärung von den üblicherweise verwendeten Begrifflichkeiten beitragen.
Fangen wir mit der Prämenopause an: Der Begriff Prämenopause wird oft verwendet, um die Zeit vor der Perimenopause zu beschreiben. Und da geht es schon los: Wann weiß ich denn, ob ich noch in der Prämenopause oder bereits in der Perimenopause bin?
Ein Hinweis auf die Prämenopause sind regelmäßige Menstruationszyklen. Es gibt noch keine signifikanten hormonellen Veränderungen. Es ist die Zeit, in der die Fortpflanzungsfähigkeit einer Frau voll intakt ist.
Die Perimenopause dagegen ist häufig von unregelmäßigen Menstruations-blutungen geprägt. Viele Frauen bluten seltener, aber vielleicht länger und heftiger, manche bluten stetig. Sie alle durchlaufen eine turbulente Zeit, die vor allem durch starke Schwankungen des Hormonspiegels geprägt ist. Dies macht es so kompliziert und komplex. Die Perimenopause ist die Übergangsphase vor der Menopause – und was ist das jetzt? Dazu kommen wir gleich.
Als Perimenopause bezeichnet man die Phase, der die Hormonproduktion in den Eierstöcken allmählich abnimmt. Sie kann mehrere Jahre dauern und geht oft mit einer Vielzahl von Symptomen einher. Hierzu zählen nächtliche Schweißausbrüche, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen, Herzrasen, Gewichtszunahme, Blasenentzündungen und zahlreiche mehr. In der Perimenopause sollte die Verhütung nicht vernachlässigt werden, da Frauen in dieser Phase immer noch schwanger werden können.
Häufig bringen die Frauen ihre Beschwerden gar nicht mit den Wechseljahren – oh nein, noch ein weiterer neuer Begriff – in Verbindung. Oft werden die Frauen in dieser Zeit von ihren Ärztinnen und Ärzten gefragt, ob sie noch bluten. Wenn sie dies bejahen, erhalten sie häufig die Aussage: „Dann sind Sie auch noch nicht in den Wechseljahren“. Diese Aussage ist schlichtweg nicht korrekt! Und für die Frauen oft verheerend. Denn ein Drittel aller Frauen leiden stark bis sehr stark unter Symptomen und brauchen Hilfe und Unterstützung.
Nun zur Menopause: Die Menopause ist ein klar zu definierender natürlicher Lebensabschnitt im Leben einer Frau, der das Ende der fruchtbaren Jahre markiert. Sie ist gekennzeichnet durch das Ausbleiben der Menstruation über einen Zeitraum von zwölf Monaten und tritt in der Regel zwischen dem 47. und 52. Lebensjahr auf. Dies bedeutet, dass man erst rückwirkend beurteilen kann, wann die Menopause erfolgt ist.
Während der Menopause kommt es leider häufig zu einer Gewichtszunahme bei den Frauen, die primär durch die intensiven hormonellen Veränderungen, insbesondere den Rückgang des Östrogenspiegels, bedingt ist. Diese hormonellen Schwankungen können den Stoffwechsel verlangsamen und die Fettverteilung im Körper, insbesondere im abdominalen Bereich, beeinflussen. Der Rückgang des Östrogens kann auch die Art und Weise verändern, wie der Körper Insulin verarbeitet, was zu einer erhöhten Fettansammlung führen kann. Zudem können altersbedingte Veränderungen der Körperzusammensetzung, wie der Verlust von Muskelmasse, und eine mögliche Abnahme der körperlichen Aktivität zusätzlich zu einer Erhöhung des Gewichts beitragen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Stoffwechsel mit zunehmendem Alter natürlicherweise verlangsamt, was zu einer weiteren Gewichtszunahme führen kann. Daher ist es so wichtig, die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten anzupassen, wenn frau dieses vermeiden möchte.
Nach der Menopause (letzte Blutung plus 12 Monate) befinden sich die Frauen in der Postmenopause. Dies ist die Phase nach der Menopause. In der Postmenopause stabilisieren sich die Hormonspiegel auf einem niedrigeren Niveau, was oft zu einer Linderung der akuten Symptome führt, jedoch auch das Risiko für bestimmte gesundheitliche Probleme wie Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Die Postmenopause begleitet uns tatsächlich bis zum Lebensende.
Und was sind dann die Wechseljahre und das Klimakterium?
Unter dem Begriff Wechseljahre versteht man den gesamten Zeitraum von der Perimenopause bis zur Postmenopause. Ähnlich wie bei der Pubertät ist dabei ein Zeitraum von mehreren Jahren gemeint, in dem der hormonelle Umbauprozess des weiblichen Körpers stattfindet. Das Klimakterium ist ein Synonym für Wechseljahre und bezeichnet somit ebenfalls die andauernde Übergangsphase bis hin zum Erlöschen der Hormonproduktion in den Eierstöcken.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, informiert zu sein und eine Informationsquelle, die ich uneingeschränkt empfehlen kann, ist der Podcast: „Hormongesteuert“ mit Frau Dr. Schaudig, Präsidentin der dt. Menopausen Gesellschaft:
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/wechseljahre/audio-vorerkrankungen-hitzewallungen-adhs-pcos-100.html
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Die verschiedenen Phasen der Wechseljahre führen zu einer sehr intensiven Transformation im Leben jeder Frau, die mit zahlreichen körperlichen und emotionalen Veränderungen einhergeht.
Auch Frauen, die scheinbar unbeschwert und locker durch diese Zeit gehen, erfahren die beschriebenen Veränderungen. Besonders diese Frauen sollten später in der Postmenopause auf mögliche Risiken von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen und Veränderungen in der Knochendichte achten.
Einige der häufigsten Symptome (manche sprechen von über 40 Symptomen), die Frauen während der Wechseljahre erleben können:
- Hitzewallungen: Plötzliche Wärmegefühle, die oft mit Schwitzen und Rötungen der Haut einhergehen.
- Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen, oft verbunden mit nächtlichem Schwitzen.
- Stimmungsschwankungen: Veränderungen der Stimmung, die von Reizbarkeit bis zu depressiven Verstimmungen reichen können.
- Gewichtszunahme: Viele Frauen bemerken eine Veränderung im Stoffwechsel, die zu einer Gewichtszunahme führen kann.
- Muskel- und Gelenkbeschwerden: Viele Frauen gehen mit diesen Beschwerden erst in die orthopädische Sprechstunde.
- Vaginale Trockenheit: Dies kann zu Unbehagen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
- Verminderte Libido: Ein Rückgang des sexuellen Verlangens ist ebenfalls häufig.
- Konzentrationsschwierigkeiten: Einige Frauen berichten von Gedächtnisproblemen oder Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
Diese Symptome können in der Intensität und Dauer in den verschiedenen Phasen variieren. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressmanagement umfasst, hilft Ihnen, diese Symptome zu lindern.
Wenn Sie wissen wollen wie, bin ich für Sie da!